Die politischen Unruhen in Libyen treiben den Ölpreis immer weiter in die Höhe. Der Ölpreis für Nordsee-Öl der Sorte Brent ist aktuell auf 105 Dollar je Barrel (159 Liter) gestiegen. Damit ist das Nordsee-Öl so teuer geworden wie seit September 2008 nicht mehr. Auch das amerikanische WTI-Öl ist mit einem Preis von 90 Dollar deutlich gestiegen.
Libyen produziert zwar am Tag 1,6 Millionen Barrel Rohöl, das entspricht jedoch nur etwa 2 Prozent der weltweiten Ölförderung. Von den 1,6 Millionen Barrel Rohöl werden jeden Tag 1,1 Millionen Barrel exportiert.
Da Libyen über die größten Ölreserven auf dem afrikanischen Kontinent verfügt, ist das Land attraktiv für ausländische Ölkonzerne. Viele Unternehmen haben schon angefangen ihre Mitarbeiter zu evakuieren und der BP-Konzern stellt seine Explorationsarbeiten in Libyen komplett ein.
Die Börse reagiert auf die Unruhen und viele Aktienkurse fallen. Besonders stark betroffen waren Ölaktien und die Aktien von Chemieherstellern wie BASF, da die chemischen Produkte große Mengen Rohöl benötigen. Außerdem steigt im Gegenzug der Goldpreis wieder, da Investoren statt in Öl nun lieber wieder in sichere Anlagen wie Gold investieren. Das gleiche gilt für Silber, das nun so teuer wie seit drei Jahrzehnten nicht mehr ist.