Diese häufigen Anlagefehler können Verluste verursachen

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Anlagefehler vermeiden Nicht immer ist die Entwicklung an den Märkten, vor allen Dingen an den Börsen, dafür verantwortlich, dass Anleger Verluste erleiden. Oftmals sind es eigene Fehler, die dazu führen, dass die Rendite nicht so hoch wie gewünscht ist oder sogar Kapitalverluste entstehen. Die weitaus meisten Fehler lassen sich jedoch leicht vermeiden, wenn Sie als Anleger über das Wissen verfügen, was Sie bei einer Geldanlage nicht tun sollten. Die folgenden beschriebenen Anlagefehler passieren in der Praxis recht häufig und schon Ihr Wissen über die Existenz kann Ihnen weiterhelfen, dass Sie diese Fehler selbst in Zukunft nicht begehen.

1. Fehler: Vor der Kapitalanlage nicht über das Anlageprodukt informieren

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Einmal vorausgesetzt, dass Sie die Wahl Ihrer Kapitalanlage selbst vornehmen und sich dabei nicht auf einen Bank- oder Vermögensberater verlassen möchten, ist es ein großer Fehler, wenn Sie sich nicht zuvor über das Anlageprodukt informieren, welches Sie anschließend in Anspruch nehmen möchten. Möchten Sie zum Beispiel eigentlich möglichst sicher investieren möchten, können fehlende Informationen dazu führen, dass Sie letztendlich mit der gewählten Geldanlage unerwünscht Verluste erleiden. Dabei ließ sich dieser Fehler sehr leicht verringern, indem Sie nämlich möglichst alle Eigenschaften des infrage kommenden Anlageproduktes kennen. Dazu zählen insbesondere:

  •  Rendite
  •  Risiko
  •  Kosten
  •  Kapitalbindung
  •  Verfügbarkeit

Wenn Sie allein diese Merkmale der Anlageform kennen, haben Sie damit bereits einen besten Überblick über die wichtigsten Eigenschaften.

2. Fehler: Das gesamte Kapital in eine Anlage investieren

Ein zweiter Fehler bei der Geldanlage, den insbesondere Anfänger relativ häufig begehen, ist es, das gesamte Kapital in nur ein einziges Anlageprodukt zu investieren. Wenn Sie sich zum Beispiel für ein Investment an der Börse entschieden haben und Ihr Geld nur in einen Aktienwert investieren, ist das Risiko von Verlusten deutlich höher, als es eigentlich sein müsste. Fällt nämlich der Kurs der Aktie oder tritt bei der AG sogar eine Insolvenz ein, können Sie im schlimmsten Fall einen sehr großen Teil Ihres Kapitals verlieren.

Die gute Nachricht besteht darin, dass Sie auch diesen klassischen Anlagefehler mit sehr einfachen Mitteln verhindern können. Die Methode lautet schlichtweg, dass Sie eine Diversifikation vornehmen. Das bedeutet, Sie investieren Ihr Kapital nicht nur einen Aktienwert, sondern verteilen es beispielsweise auf fünf oder mehr unterschiedliche Aktientitel. Damit erreichen Sie eine sehr gute Risikostreuung und die Gefahr größerer Verluste ist erheblich geringer als beim Investment in lediglich ein Wertpapier.

3. Fehler: Übertrieben sicher und damit renditeschwach investieren

Tatsächlich kann es nicht nur ein Fehler sein, wenn Sie sich für zu risikoreiche Anlageprodukte entscheiden. Genauso gut ist es alles andere als eine optimale Anlagestrategie, wenn Sie übertrieben sicher investieren. Damit erzielen Sie bei der Geldanlage zwar vor eine hohe Sicherheit, müssen sich aber auf der anderen Seite mit zum Teil nur noch „mickrigen“ Renditen zufriedengeben. Klassische Beispiele sind aktuell die folgenden Anlageformen:

  •  Spareinlagen
  •  Bundeswertpapiere
  •  Tagesgeld
  •  Geldmarktfonds
  •  Festgeld

Bei diesen auf Euro lautenden Anlageformen ist die Sicherheit zwar sehr hoch, aber die Rendite beläuft sich im Durchschnitt nicht einmal auf ein Drittel der Inflationsrate. Dies führt dazu, dass Ihr Kapital immer weniger wird, was absolut nicht Ziel einer Geldanlage sein kann. Die Lösung lautet auch hier: Diversifizieren! Natürlich macht es Sinn, wenn Sie einen Teil Ihres Gesamtvermögens sehr sicher investieren. Dann sollten Sie allerdings auch einen anderen Teil in etwas ertragsstärkere Anlageformen investieren, wie zum Beispiel in Aktien, Fonds unter Anleihen.

4. Fehler: Einerseits Geld investieren, andererseits offene Kredite haben

Nicht direkt mit der Wahl der Kapitalanlage oder dem Verhalten des Anlegers zu tun hat ein 4. Fehler, der ebenfalls nicht selten gemacht wird. Dieser besteht darin, dass Sie kein Kapital investieren sollten, bevor Sie noch laufende Kredite haben, die Sie stattdessen vorzeitig ablösen könnten. Fast immer sind die Kosten für einen Kredit nämlich höher als die Renditen, die Sie mit einer – zumindest einigermaßen sicheren – Kapitalanlage erreichen können. Somit entstehen Ihnen in Form der Kreditzinsen unnötige Kosten. Die deutlich bessere Alternative wäre es, den für die Kapitalanlage eingeplanten Geldbetrag zu nutzen, um den Kredit vorzeitig abzulösen. Bleibt dann noch Kapital benötigt, können Sie dies natürlich für ein Investment nutzen.

5. Fehler: Bei fallenden Aktienkursen in Panik geraten

Ein 5. Fehler bei der Geldanlage ist zwar menschlich verständlich und nachvollziehbar, führt aber dennoch häufig zu im Nachhinein unnötigen Verlusten. Es handelt sich um sogenannte Panikverkäufe an der Börse, die häufig dann passieren, wenn die Börsenkurse über einen etwas längeren Zeitraum relativ schnell fallen. An dieser Stelle sollten Sie jedoch eins bedenken: Wenn Sie eine längerfristige Strategie haben und ihr Vermögen mindestens acht bis zehn Jahre in Aktien investieren möchten, sind derartige vorschnelle Verkäufe meistens kontraproduktiv. Zudem besteht keine zwingende Notwendigkeit für den Verkauf, da Sie Ihr Kapital aktuell nicht benötigen. Sie sollten in dieser Phase demzufolge Nervenstärke beweisen, denn die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass aus den vorübergehenden Verlusten schon spätestens ein bis zwei Jahre später Gewinne entstehen.

6. Fehler: Die Gier den Verstand besiegen lassen

Ein weiterer Fehler bei der Geldanlage ist zwar menschlich ebenfalls verständlich, führt aber nicht selten sogar zu Extremverlusten. Wir haben diesen Anlagefehler so beschrieben, dass die Gier den Verstand besiegt. Gemeint ist damit vor allem, dass nicht wenige Anleger einer Kapitalanlage gegenüber nicht kritisch gegenüberstehen und sich vorschnell zu einem Investment verleiten lassen, wenn besonders hohen Renditen versprochen werden.

Natürlich ist es gerade in der Niedrigzinsphase verführerisch, wenn eine Kapitalanlage beispielsweise mit einer Rendite von beispielsweise acht Prozent wird. Trotzdem sollten Sie in diesem Fall standhaft bleiben und sogar besonders kritisch sein, denn aktuell sind solche Renditen fast ausnahmslos nicht möglich, wenn nicht auf der anderen Seite ein überdurchschnittlich hohes Risiko besteht. Sie müssen also mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass sich aktuell Renditen von acht Prozent und mehr nur dann erzielen lassen, wenn Sie gleichzeitig ein höheres Verlustrisiko eingehen.

7. Fehler: Möglichkeiten der Verlustabsicherung nicht nutzen

Selbst bei etwas risikoreicheren Kapitalanlagen gibt es für Anleger oft eine Möglichkeit, durch unterschiedliche Maßnahmen Verluste zu begrenzen. Diese Methoden sind allerdings häufig entweder nicht bekannt oder werden bewusst nicht in Anspruch genommen. Ein klassisches Beispiel ist die bereits genannte Diversifikation, aber beim Investment an der Börse zum Beispiel ebenfalls die sogenannte Stop-Loss-Order. Dies ist ein Mittel, um eine Aktienposition gegen zu hohe Verluste abzusichern. Zudem ist es ebenfalls eine sinnvolle Methode, dass Sie sich stets an die eigene Strategie halten und nicht aufgrund kurzfristiger Entwicklungen eine Änderung vorzunehmen.

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Oliver ist gelernter Bankkaufmann und war mehr als 10 Jahre in verschiedenen Banken und Bereichen tätig. Seit 2008 ist er freiberuflicher Finanz-Journalist und hat sich auf Themen wie Geldanlage, Finanzierungen, Börse, Versicherungen und Immobilien spezialisiert.