Obwohl die meisten Experten für den Sommer mit steigenden Hypothekenzinsen gerechnet hatten, können sich Bauherren über gesunkene Zinssätze freuen.
Der beste Zeitpunkt für die Aufnahme eines Immobiliendarlehens war im vergangenen Sommer. Damals befanden sich die Hypothekenzinsen auf dem absoluten Tiefstand – so günstig war Baugeld seit Kriegsende nicht mehr. Allerdings haben die Zinssätze seither spürbar angezogen. Der Anstieg bis April dieses Jahres betrug je nach Zinsbindung ca. 1,1 bis 1,2 Prozent. Weil die Wirtschaft sehr positive Signale sendet und die EZB die erste Leitzinserhöhung seit der Finanzkrise veranlasste, rechneten die meisten Experten mit einem weiteren Zinsanstieg.
Allerdings kam es dann anders. Im Mai sowie in den ersten Juni Wochen sind die Hypothekenzinsen unerwartet gefallen. Der Zinsrückgang liegt je nach Zinsbindung bei etwa 0,1 bis 0,2 Prozent. Für Bauherren und Immobilienkäufer sind dies erfreuliche Nachrichten. Sie können den Zinsrückgang nutzen, um ihre Finanzierungen günstig abzuschließen und somit von einem deutlichen Kostenvorteil zu profitieren.
Ein weiterer Rückgang der Hypothekenzinsen ist eher unwahrscheinlich
Potentielle Darlehensnehmer, die in absehbarer Zeit dazu gezwungen sind, ein Immobiliendarlehen aufzunehmen, sollten jedoch nicht auf einen anhaltenden Zinsrückgang spekulieren. Der Rückgang ist eher als kleine Korrektur zu betrachten, nachdem der vorangegangene Zinsanstieg sehr ordentlich ausfiel. Mittel- und Langfristig ist damit zu rechnen, dass die Hypothekenzinsen steigen.
Dass die Zinssätze für Immobiliendarlehen anziehen werden, deutet das Marktumfeld an. Zum einen erfährt die Wirtschaft in Deutschland in enormes Wachstum, zum anderen hat die Europäische Zentralbank (EZB) bereits angedeutet, den Leitzins im kommenden Monat zum zweiten Mal anheben zu wollen. Mittelfristig wird diese Erhöhung nicht spurlos an den Hypothekenzinsen vorbeigehen können.
Für angehende Bauherren und Immobilienkäufer scheint deshalb jetzt der ideale Zeitpunkt gekommen zu sein, um die aktuell immer noch sehr günstigen Bauzinsen zu sichern. Dasselbe gilt übrigens auch für Eigentümer, die noch eine Anschlussfinanzierung vornehmen müssen: Per Forwarddarlehen können sie die derzeitigen Niedrigzinsen ganz leicht sichern.
