Vermögensaufbau mit Sparplänen – welcher Sparvertrag ist der richtige?

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Altersvorsorge mit Sparplänen In Deutschland erkennen immer mehr Bürger, dass die gesetzliche Rente im späteren Alter nicht alleine ausreichen wird, um den Lebensunterhalt zu gewährleisten. Daher nutzen inzwischen viele Millionen Menschen die Möglichkeit, sich um eine private Altersvorsorge zu kümmern. Nicht selten wird in dem Zusammenhang allerdings der falsche Sparplan gewählt, der für den einzelnen Sparer nicht die ideale Lösung darstellt. Dies liegt zum Teil auch daran, dass am Finanz- und Versicherungsmarkt ganz unterschiedliche Finanzprodukte angeboten werden, die bestens zum regelmäßigen Vermögensaufbau geeignet sind. Wir geben Ihnen daher im Folgenden einen Überblick darüber, welcher Sparplan für Sie die beste Lösung sein könnte.

Sparpläne dienen ausschließlich dem Vermögensaufbau

Im Gegensatz zu Geldanlagen, bei denen Sie in aller Regel einen größeren Betrag auf einmal investieren, dienen Sparpläne ausschließlich dem Vermögensaufbau. Anders ausgedrückt: Sie zahlen für gewöhnlich in einen Sparvertrag Monat für Monat einen kleineren Betrag ein, beispielsweise 100 oder 200 Euro, um so Schritt für Schritt immer mehr Kapital anzusammeln. Am Ende der Laufzeit findet dann meistens die Auszahlung des Sparplans statt oder dieser geht in einen sogenannten Renten-Plan über. Dies beinhaltet, dass Sie ab der Fälligkeit beispielsweise eine monatliche Auszahlung von 300 Euro erhalten, um diese als zusätzliche Rente nutzen zu können.

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Vor diesem Hintergrund existieren mehrere Angebote am Markt, die gezielt für einen regelmäßigen Vermögensaufbau und somit auch zum möglichen Aufbau einer privaten Altersvorsorge gedacht und geeignet sind, insbesondere:

  • Fondssparplan bzw. ETF-Sparplan
  • Banksparplan
  • Aktiensparplan
  • Private Rentenversicherung
  • Kapitallebensversicherung

Mit diesen Sparplänen möchten wir uns näher beschäftigen, damit Sie im besten Fall nach diesem Beitrag besser beurteilen können, welcher Sparvertrag für Sie die ideale Lösung darstellt, falls Sie einen Vermögensaufbau oder den Aufbau der privaten Altersvorsorge betreiben möchten.

Fonds- und ETF-Sparpläne: die renditestärksten Alternativen

Bei der Wahl des am besten geeigneten Sparplans steht vor allem im Vordergrund, wie Ihre Einstellung zur Sicherheit und zur Rendite ist. Eine hohe Sicherheit würde nämlich beinhalten, dass eine Kapitalgarantie vorhanden ist, sodass Sie am Laufzeitende mindestens den Betrag zurück erhalten, den Sie eingezahlt haben (Sparanteil). Falls Ihnen allerdings eine möglichst gute Rendite am wichtigsten ist, sind insbesondere Fonds- und ETF-Sparpläne zu empfehlen. In beiden Fällen findet eine breite Streuung Ihres Kapitals durch die jeweilige Fondsgesellschaft statt, denn es werden für gewöhnlich zwischen 20 und 50 unterschiedliche Aktien ins Fondsportfolio aufgenommen.

Allerdings existieren einige Unterschiede zwischen einem klassischen Fondssparplan, bei dem Sie häufig in Aktien- oder Rentenfonds sparen, und einem ETF-Sparplan. Bei klassischen Fondssparplänen findet nämlich für gewöhnlich ein aktives Management statt, was jedoch zu nicht unerheblichen Kosten für Sie als Anleger führt. Bei ETF-Fonds hingegen wird nur ein Index passiv nachgebildet, weshalb auch die ETF-Sparpläne im Vergleich zu den klassischen Fondssparplänen als günstiger gelten. Dies wiederum wirkt sich positiv auf die Rendite aus. Letztendlich zählen jedoch sowohl klassische Fondssparpläne als auch ETF-Sparpläne zu den renditestärksten Sparverträgen. Allerdings gibt es natürlich grundsätzlich das Risiko von Verlusten, auch wenn dieses bei den üblicherweise sehr langen Laufzeiten der Sparpläne vergleichsweise gering ist.

Banksparplan: bekanntes Produkt mit höchster Sicherheit

Nicht weniger Sparer entscheiden sich nach wie vor trotz mittlerweile oft geringer Zinsen für einen klassischen Banksparplan. Dies geschieht vor allem aus dem Grund, weil es sich tatsächlich meistens um den sichersten Sparvertrag handelt, mit dem Sie Ihr Vermögen aufbauen können. Diese hohe Sicherheit hat allerdings einen Haken, nämlich die vergleichsweise geringe Rendite. Zudem gibt es mittlerweile am Markt nicht mehr ausschließlich Banksparpläne in Form von Prämien-Sparverträgen, sondern stattdessen findet bei manchen Anbietern eine Mischung aus Spareinlage und Aktien statt. Zwar besteht auch in diesem Fall oft eine Kapitalgarantie, aber dieses Beispiel zeigt, dass Sie sich genau über die Details und Vertragsbedingungen des jeweiligen Angebotes informieren sollten. Grundsätzlich lässt sich allerdings festhalten, dass Banksparpläne vor allem für Sparer geeignet sind, bei denen höchste Sicherheit im Vordergrund steht.

Private Rentenversicherung und Kapitallebensversicherung

Zwei Versicherungsprodukte, die in den letzten Jahrzehnten ebenfalls häufig zum Aufbau eines Vermögens und auch zur privaten Altersvorsorge genutzt wurden, sind zum einen die private Rentenversicherung und zum anderen die Kapitallebensversicherung. Bezüglich der Rendite muss man hier etwas differenzieren, denn beide Versicherungsarten werden häufig sowohl in einer klassischen als auch in einer fondsgebundenen Variante angeboten. Bei der klassischen privaten Rennversicherung ist es beispielsweise so, dass die Versicherungsgesellschaft die Beiträge der Kunden (Sparanteil) in sichere Anlageformen wie Festgelder, Bundesanleihen oder Geldmarktpapiere investiert. Dies ist zwar sehr sicher, hat allerdings einen geringeren Ertrag zur Folge.

Bei der fondsgebundenen Rentenversicherung hingegen werden die Sparanteile der Kunden in Fonds investiert, meistens in Aktienfonds. Dies führt zu einer durchschnittlich besseren Rendite, allerdings gibt es in diesem Fall weder einen garantierten Ertrag noch eine Kapitalgarantie. Insbesondere die klassischen Varianten der Kapitallebens- oder der privaten Rennversicherung haben in den letzten Jahren deutlich an Attraktivität verloren, denn sowohl die Garantiezinsen als auch die durchschnittliche Höhe der Überschussbeteiligung sind zum Teil stärker gesunken. Das frühere Argument, dass bei der Kapitallebensversicherung nicht nur der Vermögensaufbau im Vordergrund steht, sondern auch eine Absicherung im Todesfall besteht, kann heutzutage ebenfalls nicht mehr umfänglich überzeugen. Stattdessen wäre es für die meisten Kunden, die tatsächlich eine zusätzliche Absicherung der Familie wünschen, preiswerter und demzufolge sinnvoller, sich für ein renditestärkeres Sparprodukt zu entscheiden und den Todesfallschutz einfach durch Abschluss einer reinen Risikolebensversicherung zu gewährleisten.

Aktiensparplan: die neueste Variante bei den Sparverträgen

Eine noch recht junge Variante von Sparverträgen, die allerdings insbesondere aufgrund ihrer durchschnittlich guten Rendite interessant ist, sind Aktiensparpläne. Diese funktionieren ganz ähnlich wie Fonds- und ETF-Sparpläne, nur dass Sie in diesem Fall tatsächlich direkt und ohne Umweg über den Fonds in einzelne Aktien investieren. Sie entscheiden sich also beispielsweise dafür, dass Monat für Monat für 200 Euro bestimmte Aktien gekauft werden. Solche Aktiensparpläne werden aktuell vorwiegend von manchen Online-Brokern und einigen Direktbanken angeboten.

Im Vergleich zum Fondssparplan und erst recht zum ETF-Sparplan findet allerdings bei Aktien-Sparplänen keine automatische Diversifizierung statt. Sie sind daher selbst dafür verantwortlich, die „richtigen“ Aktientitel auszuwählen. Zudem ist das Risiko solcher Aktiensparpläne nicht gering, weil Sie eben für gewöhnlich nur drei bis maximal fünf unterschiedliche Aktien wählen. Deshalb sind Aktiensparpläne vor allem für Sparer geeignet, die eine überdurchschnittlich gute Rendite wünschen, selbst etwas Spaß an der Auswahl der Wertpapiere haben und vor allem das Risiko kennen, dass es – ob zwischenzeitlich oder dauerhaft – auch zu Verlusten kommen kann.

Das Fazit zu den unterschiedlichen Sparplänen

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es am Finanzmarkt einige Sparpläne gibt, die bestens zum Aufbau einer privaten Vorsorge oder allgemein zum Vermögensaufbau nutzbar sind. Wenn Sie die Unterschiede zwischen den Angeboten kennen und vor allem wissen, ob Ihnen eine gute Rendite oder hohe Sicherheit wichtiger ist, haben Sie beste Chancen, dass Sie sich tatsächlich für den für Sie optimal geeigneten Sparplan entscheiden. Trotzdem sollten Sie natürlich in der jeweiligen Kategorie die Angebote vergleichen, denn zwischen den Banken, Fondsgesellschaften, Versicherungsgesellschaften und Brokern existieren fast immer einige Unterschiede in Hinblick auf die jeweiligen Konditionen.

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Oliver ist gelernter Bankkaufmann und war mehr als 10 Jahre in verschiedenen Banken und Bereichen tätig. Seit 2008 ist er freiberuflicher Finanz-Journalist und hat sich auf Themen wie Geldanlage, Finanzierungen, Börse, Versicherungen und Immobilien spezialisiert.