Crowdinvesting als Geldanlage – was steckt eigentlich dahinter?

0
100

Immer wieder hört man am Kapitalmarkt von neuen Trends und Anlagemöglichkeiten, aber häufig wissen viele Anleger gar nicht, was eigentlich dahinter steckt. Geht es Ihnen genauso, vielleicht mit dem Fachbegriff Crowdinvesting oder Crowdfunding? Insbesondere das sogenannte Crowdinvesting wird in den letzten Monaten häufiger erwähnt, wenn Anleger nach attraktiven Finanzprodukten suchen bzw. Kapitalanlagen nutzen möchten, die etwas mehr Rendite als Festgeld & Co. versprechen. Da es sich also um ein aktuelles und immer beliebter werdendes Thema handelt, möchten wir Sie gerne nachfolgend zum Crowdinvesting informieren.

Worum handelt es sich beim Crowdinvesting?

Zunächst einmal ist es sicherlich sinnvoll, den Fachbegriff Crowdinvesting etwas näher zu definieren und auch ins Deutsche zu übersetzen. Der Begriff setzt sich aus den zwei Komponenten „Crowd“ und „Investing“ zusammen. Crowdinvesting bedeutet also soviel wie in der Gruppe (die Crowd) zu investieren, also Geld anzulegen. Damit ist der Hauptgedanke des Crowdinvesting auch tatsächlich bereits gut erklärt. Es geht nämlich darum, dass Sie als Anleger in einzelne Projekte investieren. Der Begriff der Crowd (Gruppe) trifft daher zu, weil es selten der Fall ist, dass das einzelne Projekt nur einen Investor hat, sondern oft ist es eben eine Gruppe von Anlegern, die Kapital investiert.

- Advertisement -
growney: Einfach. Erfolgreich. Anlegen.

Wie und wo findet Crowdinvesting statt?

Das Crowdinvesting ist übrigens nur eine von drei sehr ähnlichen Varianten, die mittlerweile seit einigen Jahren immer öfter im Anlagebereich zu finden sind. Dabei handelt sich um:

  • Crowdfunding
  • Crowdlending
  • Crowdinvesting

Die Systeme sind in allen drei Fällen ungefähr gleich, nur der Schwerpunkt liegt auf einem etwas unterschiedlichen Gebiet. So steht beispielsweise beim Crowdfunding insbesondere der Fördergedanke im Vordergrund, sodass oft auf diese Weise gemeinnützige Projekte finanziert werden. Beim Crowdlending hingegen geht es vor allem darum, dass sich der Kapitalsuchende Geld leihen kann. Demgegenüber steht beim Crowdinvesting der Anleger im Vordergrund, indem die Möglichkeit geboten werden soll, mit einer möglichst guten Rendite in einzelne Projekte zu investieren.

Wenn Sie sich für das Crowdinvesting interessieren, dann müssen Sie sich stets für eine sogenannte Crowdinvesting-Plattform entscheiden. Es handelt sich dabei um einen Anbieter, der im Prinzip dafür sorgt, dass die Initiatoren eines Projektes, die nach einer Finanzierung suchen, und die interessierten Kapitalgeber (Investoren) zusammenfinden. Dies ist über eine Crowdinvesting-Plattform möglich, die insofern vor allem abwicklungstechnische Aufgaben übernimmt.

Es gibt eine ganze Reihe solcher Crowdinvesting-Plattformen, wie zum Beispiel:

COMPANISTO Logo

  • Invest: StartUps
  • ab 250 Euro investieren
  • Keine Nachschusspflicht
  • Keine Kosten für Anleger

weiter zu Companisto

Bergfürst Logo

  • Invest: Immobilien
  • ab 10 Euro investieren
  • Zinsen: 3,5 % – 7 % p.a.
  • kostenfrei für Anleger
weiter zu Bergfürst
Invesdor Logo

  • Invest: Unternehmen
  • bereits ab 500 Euro
  • Zinsen: ø über 5 % p.a.
  • Investieren ohne Kosten
weiter zu Invesdor


Rendity Logo

  • Invest: Immobilien
  • ab 1.000 Euro investieren
  • Zinsen: 5% bis 7,5% p.a.
  • 25 EUR Neukundenbonus
weiter zu Rendity
Seedmatch Logo

  • Invest: Unternehmen
  • ab 250 Euro investieren
  • Rendite: ø 16 % p. a.
  • kostenlose Nutzung
weiter zu Seedmatch
EXPORO Logo

  • Invest: Immobilien
  • ab 500 Euro investieren
  • Verzinsung: ø 5,96 %
  • einfach & gebührenfrei
weiter zu EXPORO

Diese Crowdinvesting-Plattformen haben verschiedene Schwerpunkte. Besonders beliebt sind derzeit Investmentplattformen, bei denen der Schwerpunkt auf Immobilien liegt. Dort können Anleger nämlich in Immobilienprojekte investieren, ohne einen enormen Kapitalaufwand leisten zu müssen, wie es beim Direktkauf einer Immobilie der Fall wäre.

Welche Schwerpunkte gibt es beim Crowdinvesting?

Ein Vorteil besteht beim Crowdinvesting für Anleger auch darin, dass es unterschiedliche Schwerpunkte gibt und somit auch eine gute Auswahl je nach Interessengebiet des Anlegers vorhanden ist. Zudem gibt es Unterschiede in der Sicherheit und der Rendite, abgesehen davon, dass natürlich stets eine Diversifizierung zu empfehlen ist, unabhängig davon, für welche Crowdinvesting-Plattform Sie sich entscheiden.

In der Übersicht sind es insbesondere die folgenden Schwerpunkte, die aktuell bei den Investmentplattformen zu finden sind:

  • Immobilien
  • Mittelstand
  • Energie
  • StartUps
  • Fokus auf bestimmte Branchen
  • Fokus auf bestimmte Länder
  • Kreditplattformen (Crowdlending)

Oftmals investieren Sie beim Crowdinvesting also nicht nur in einzelne Projekte, sondern in gesamte Unternehmen. So suchen insbesondere mittelständische Unternehmen oder StartUps nach der passenden Finanzierung über eine derartige Plattform.

Worauf ist beim Vergleich der Crowdinvesting-Plattformen zu achten?

Bevor sie im Bereich Crowdinvesting ein für Sie passendes Projekt finden, sollten Sie sich zunächst für eine Plattform entscheiden. Die Frage ist nun, nach welchen Kriterien sich die Anbieter unterscheiden und worauf Sie beim Vergleich eigentlich achten sollten. Dazu ist es hilfreich, dass Sie sich auf möglichst neutralen Seiten informieren, die einen Überblick über die am Markt vertretenen Crowdinvesting-Plattformen geben. Dort können Sie meistens einige Selektionen vornehmen, die Ihnen nicht nur beim Vergleich helfen, sondern direkt eine gute Auswahl darstellen, sodass am Ende nur die Plattformen angezeigt werden, die Ihren Interessen entsprechen. Mögliche Vergleichskriterien und Selektionsformen sind insbesondere:

  • Hauptkategorie / Branche
  • Mindesteinlage
  • Zinsertrag
  • Bonusaktionen

Am interessantesten ist sicherlich die Hauptkategorie, also in welche Art von Unternehmen oder Projekte Sie investieren können, beispielsweise in Immobilien. Ebenfalls sehr interessant ist natürlich die Mindesteinlage, die bei nahezu allen Crowdinvesting-Plattformen sehr niedrig angesiedelt ist. Durchschnittlich müssen Sie lediglich zwischen 100 und 250 Euro investieren, und können so bereits am Crowdinvesting teilnehmen. Die Renditeangaben, also die zu erzielende Zinsen, sind meistens nur in einer Spanne erfasst. Dies hängt damit zusammen, dass die tatsächlich zu erzielende Verzinsung von mehreren Faktoren abhängig ist, insbesondere von der Bonität des jeweiligen Projektinitiators. Damit kommen wir auch bereits auf einen weiteren Punkt zu sprechen, nämlich die Rendite und die Sicherheit des Crowdinvesting.

Sicherheit und Rendite hängen stark vom jeweiligen Projekt ab

Zunächst einmal ein Tipp: Falls Sie sich für das Crowdinvesting entscheiden, sollten Sie immer eine Risikostreuung vornehmen. Dies bedeutet: Steht Ihnen beispielsweise ein Anlagebetrag von insgesamt 20.000 Euro zur Verfügung, macht es definitiv Sinn, dieses Kapital beispielsweise auf zehn unterschiedliche Projekte mit jeweils 2.000 Euro zu verteilen. Dadurch ist ihr eventueller Verlust bei einem Projekt wesentlich geringer bzw. wirkt sich deutlich weniger auf Ihr Gesamtvermögen aus, als wenn Sie in lediglich ein oder wenige Projekte investieren.

Die Rendite hängt maßgeblich vom Projekt und vor allem auch davon ab, in welche Bonität der Kapitalsuchende eingestuft wird. Bei vielen Crowdinvesting-Plattformen ist es durchaus üblich, die Projektinitiatoren in Bonitätsklassen einzuteilen. Für diese Einstufung und vom einzelnen Projekt hängt aber nicht nur die Rendite ab, sondern natürlich ebenfalls die Sicherheit der Anlage. Da im Prinzip alles vom individuellen Projekt abhängig ist, gibt es auch keine seriöse Antwort auf die Frage, welche Renditen sich beim Crowdinvesting erzielen lassen und wie sicher die Geldanlage ist.

Fazit zum Crowdinvesting: interessante Alternative auch für Kleinanleger

Als Fazit möchten wir zunächst betonen, dass es sich beim Crowdinvesting um eine interessante Anlagealternative an, die eben nicht nur für institutionelle Investoren oder vermögende Privatkunden gedacht ist, sondern explizit ebenfalls für Kleinanleger. Sogar Sparer haben die Möglichkeit, ab einer Mindesteinlagesumme von teilweise lediglich 50 bis 100 Euro regelmäßig Kapital in Projekte fließen zu lassen und das Crowdinvesting demzufolge zum Vermögensaufbau zu nutzen. Insgesamt ist Crowdinvesting also eine sehr flexible Anlageform und gibt im Prinzip auch jedem Anlegertypen, von sicherheitsorientiert bis renditebewusst, die Möglichkeit, mittels der passenden Projekte eine Investition vorzunehmen.

- Advertisement -
970x250
Vorheriger ArtikelStudie zeigt: Wieso Dax-Anleger viel Geld verschenken
Oliver ist gelernter Bankkaufmann und war mehr als 10 Jahre in verschiedenen Banken und Bereichen tätig. Seit 2008 ist er freiberuflicher Finanz-Journalist und hat sich auf Themen wie Geldanlage, Finanzierungen, Börse, Versicherungen und Immobilien spezialisiert.