Seit etwa zwei Jahren hat ein besonderer Trend am Finanzmarkt Fahrtwind aufgenommen. Die erste digitale Währung, im Fachjargon auch Kryptowährung, konnte sich weltweit etablieren: der Bitcoin. Die erste Erfolgswelle der fulminanten Entwicklung ist zwar bereits am Abklingen. Wer aber jetzt noch auf den Anlegerzug aufspringen will, der erhält hier Tipps, bei welchen Aktien sich das noch lohnt und welche Bitcoin-Alternativen es gibt. Für ein Startkapital im Anlagengeschäft ist immer auch Geld leihen privat eine Option.
Der erste Bitcoin-Future
Mit der jüngsten Entscheidung des Chicago Mercantile Exchange werden die Bitcoin-Karten neu gemischt. Die US-amerikanische Börse ist die erste, die einen Futurehandel mit Bitcoins anbietet. Dieses Finanzinstrument wird von Spekulanten bekanntlich dazu genutzt, hohe Gewinne zu erzielen – wobei sie aber ebenso hohe Verluste bedeuten können. Interessant sind diese Börsengeschäfte vor allem für risikofreudige Anleger. Neben Privatpersonen könnten auch Hedgefonds von den hohen Gewinnchancen angelockt werden.
Und ein weiterer Grund macht den ersten Bitcoin-Future so bedeutend: Von der Börsenaufsicht SEC wurde zuvor gefordert, dass der Bitcoin reguliert investierbar gemacht würde. Die Erstellung eines Futures ist ein erster Schritt in diese Richtung und Nachzügler wie der Chicago Board Options Exchange, die Man Group und Nasdaq, welche ähnliche Produkte planen, sollten diese Investierbarkeit noch weiter verstärken.
Attraktive Aktien für Bitcoin-Interessierte
Die Firma Advanced Blockchain ist einer der größten Vorantreiber der Bitcoin-Technologie, wenn es darum geht, sie universell einsetzbar zu machen. Die Firma berät Unternehmen und sonstige Organisationen bei Blockchain-Lösungen, die die finanziellen Aktivitäten selbiger Unternehmen umstrukturieren könnten. Mit einer Kapitalerhöhung im Februar 2018 soll dann auch die Notierung an der Frankfurter Börse gelingen. Aktien liegen bei 40 Euro und sind derzeit nur an der Düsseldorfer Börse erhältlich.
Eine weitere attraktive Aktie stammt von Finlab, die Aktie des in Hamburg angesiedelten Unternehmens Fintech. Diverse Geldspritzen aus jüngster Zeit haben dem Kurs Aufwind beschert. Dieses Geld stammt zumeist aus den eigenen Reihen: Die letzte Finanzierungsrunde von Deposit Solutions, einer Beteiligung von Finlab, brachte 17 Millionen Euro ein und verneunfachte damit die Bewertung des Unternehmens seit dem Erstinvestment vor drei Jahren. Auch die Entscheidung, in den ICO-Spezialisten Iconiq Lab zu investieren, kam gut an: Der Kurs stieg. Die Aktie spricht vor allem spekulative Anleger an.
Kritik am Krypto-Hype
Der rasante Aufstieg der virtuellen Währung hat viel Bewunderung hervorgerufen – Finanzexperten warnen dennoch, sich von der Begeisterungswelle nicht wegschwemmen zu lassen und die Risiken gut im Blick zu behalten. Ein derart schneller Wertanstieg begünstigt nicht selten die Bildung einer Finanzblase, bei deren Platzen es zu hohen Verlusten für Anleger kommen kann. Insbesondere in diesem Fall fehlt eine staatliche Absicherung der Einlagen und des Werterhaltes. Dazu kommt noch, dass der Bitcoin noch kaum im regulären Handel einsetzbar ist. Vielmehr wird mit der virtuellen Währung auf virtuellen Marktplätzen gehandelt. Der vollständige Einzug in die alltäglichen Geldgeschäfte ist noch nicht gelungen.
Trotz vieler Warnungen halten Bitcoin-Befürworter an ihrer Kryptowährung fest: Die Angst der Banken könne schließlich auch daher rühren, dass das Bitcoin-System ohne ihre Mittlerfunktion auskommt und somit die Macht der Weltbanken beschneidet. Für Anleger lohnt es sich, sich mit den Risiken und Chancen des Bitcoin-Marktes vertraut zu machen und ihre Anlagen dann strategisch zu planen.