Aktien gegen Rohstoffe: Was muss man wissen?

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Aktien vs. Rohstoffe

Momentan rutscht wieder der Rohstoffmarkt in Betrachtung vieler Anleger, dass ist höchst erfreulich, da der Rohstoffmarkt vor nicht allzu langer Zeit einfach kaum beachtet worden ist.

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growney: Einfach. Erfolgreich. Anlegen.

Zunächst sollte geklärt werden worin der Unterschied zwischen den beiden Märkten/Börsen besteht:

Die Rohstoffbörse diente bzw. dient ursprünglich dazu um den Händlern von Rohstoffen sich gegen Kurs- bzw. Preisschwankungen zu schützen. (hedgen= Schutz vor Kursverfall)
(Ähnlich wie bei dem Devisenmarkt!)

Heutzutage können auch Privatanleger an dieser Börse handeln, und wer sich clever anstellt kann davon auch profitieren.
Anders als zum Aktienmarkt kauft man hier keine Anteile an Unternehmen, sondern Rohstoffe, welche zum Auslauf- /Handelstag auch angenommen werden müssen.

Das Positive daran, ein Rohstoff kann niemals den Wert von 0€ erreichen, anders als eine Aktie von einem Unternehmen welches Konkurs bzw. Insolvenz gegangen ist.

Denn:

Ein Sack Kaffeebohnen bleiben ein Sack Kaffeebohnen! Und selbst wenn sie diesen an den Markt nicht mehr gewinnbringend verkaufen könnten, hätten sie einen Jahresvorrat an Kaffee!

Bei dem Rohstoffmarkt kann heutzutage auf kurzfristiger Sicht nur mithilfe der technischen Analyse und Indikatoren gehandelt werden, um die Trendrichtung zu bestimmen.

Denn: Nur weil Bauer X aus Land A eine schlechte Ernte hat, bedeutet das nicht, dass Bauer Y aus Land B ebenfalls eine schlechte Ernte haben muss! Somit werden Analysen aus der Sicht der Fundamental- bzw. Sentimentanalyse sehr schwer. Der Markt ist also zu groß geworden um ihn zu überblicken.

Anders ist dies bei dem Aktienmarkt:

Hier kann man sich jawohl gute und qualitative Informationen über die jeweiligen
Unternehmen beziehen um sich einen guten Überblick zu verschaffen.

Nun könnte jemand denken über beide Märkte/Börsen Gewinn zu schlagen.
Das ist eine tolle Idee, jedoch verhalten sich nicht beide Märkte gleich.

Nur weil z.b. die Nachfrage nach Stahl auf dem Weltmarkt steigt, müssen noch lange nicht
alle Stahlunternehmen raketenhafte Kursanstiege vermelden. Zumal sich der Aktienmarkt im Bezug zu dem Rohstoffmarkt immer verzögert auswirkt.

Wenn der Bedarf eines Rohstoffes steigt (z.B. Getreide/Weizen), müssen davon die Unternehmen nicht unbedingt profitieren. Sie werden bestimmt mehr Aufträge haben, jedoch wird das erst verzögert im Aktienverlauf deutlich, da erst in den jeweiligen Quartalszahlen deutlich wird, ob der Gewinn den der Analysten entspricht. Sollte dies sein bzw. sogar darüber liegen, erst dann erfolgt der RUN auf die Aktie, derweil können sich am Rohstoffmarkt die Lage wieder normalisiert haben!

Beispiel: Zuckerrohr

Es könnte ja sein, dass ein Trader denkt, dass die Zuckerpreise die kommenden Wochen und Monate fallen, da Wetter und Klimaverhältnisse optimal waren und die Bauern eine gute Ernte einbringen werden. Somit also am Markt mehr Angebot als Nachfrage herrscht –> fallende Preise.
Doch so einfach ist das nicht!
Denn: Der größte Produzent von Zuckerrohr / Zucker ist Brasilien bzw. Südamerika. Diese jedoch haben ein ausgeklügeltes System um die Preise am Weltmarkt stabil zu halten. 50% der Ernte kommen an den Markt, 50% werden zu Bioethanol (Sprit) hergestellt. Sollte es also wirklich so sein, dass die Zuckerrohrernte überdurchschnittlich hoch ausgefallen ist, wird der Prozentsatz der zu Bioethanol hergestellt wird erhöht. z.B. 30% zum Verkauf, 70% Biotethanol.

Somit hat die gute Ernte absolut keinen Einfluss auf die Preise.
Jedoch muss ich noch etwas anmerken: Meine Beispiele beziehen aber nicht alle Aspekte mit hinein! Wenn auch andere Zuckerbauern (außerhalb Brasiliens) eine sehr hohe Ernte haben, wird sicherlich der Preis gedrückt werden, nur muss man sich gut überlegen wie groß diese Schwankung an der Börse ausfallen wird und wie man davon profitieren kann.
Denn auch der Staat kann bei besonderen Anlässen eingreifen um den Markt zu stabilisieren.
(Wie ich vorher schon mit den brasilianischen Zuckerrohrbauern angesprochen habe).

z.B. wird der Bundestag Anfang Herbst eine Debatte einleiten, welche sich mit den steigenden Ölpreisen beschäftigt (in Deutschland). Es kann also vorkommen, dass es dann sog. Höchstpreise geben könnte –> Das Ende der Hausse des Ölpreises (vorerst)
Jedoch sind alles nur Spekulative annahmen, die nicht alle Aspekte mit einbeziehen!

Ein Gastbericht von: Steffen (SteSchi) Mitglied von Sharewise

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Florian kommt aus Niedersachsen und beschäftigt sich seit rund 10 Jahren intensiv mit der Börse. In seiner Anfangszeit reizten ihn eher spekulative Wertpapiere, mit den Jahren wurde das Interesse an soliden Dividendentitel immer größer. Florian betreibt schon seit mehr als 10 Jahre erfolgreich unterschiedliche Finanz- und Wirtschaftsportale und interessiert sich für Immobilien als Geldanlage.

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