Die Abzocke mit Mantel-Aktien

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Eine zurzeit sehr beliebte Art um Kleinanleger abzuzocken, ist die Mantel-Masche.

Wie das alles genau funktioniert und wie man davon auch profitieren kann wird hier genau erklärt. Ganz einfach gesehen kaufen unseriöse Geschäftsleute wertlose Unternehmen, und pushen die Aktien der Unternehmen dann mit Hilfe, von zum Beispiel Börsenbriefen, in die Höhe.

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Die Abzocker kaufen als erstes eine wertlose Firma die keine Geschäfte mehr betreibt. Dies geht schnell und kostengünstig für die Betrüger. Dann wird die Firma aufpoliert, es wird eine reißerische und scheinbar profitable Geschäftsidee vorgegaukelt. Das ganze geschieht so geschickt, das die Anleger glauben es sei die Jahrhundert-Aktie, eine neue Solarworld. Als nächstes wird die Aktie durch Aktiensplitts scheinbar billig gemacht. Weil man zum Beispiel: 100 Aktien je 1.000 Euro Nennwert in 100.000 Stück je 1 Euro splitten kann. Da ein Euro Nennwert in Deutschland die Untergrenze ist hat das Abzocker-Unternehmen meist einen Sitz im Ausland wie zum Beispiel der Schweiz. Dort werden die Aktien dann auf kleine Cent Beträge gesplittet und wirken damit extrem günstig. Die Aktien des Abzocker-Unternehmens müssen jetzt nur noch an die Börse gebracht werden, dies geschieht meistens an dem Frankfurter „Open Market“, denn da sind die Regularien recht lasch. Die Aktien können nun standartmäßig über die Börse gehandelt werden.

Dann beginnt der zweite Teil der Abzocke. Strohmänner des Unternehmens verschaffen durch gegenseitiges hin und her handeln die ersten Kurse und Umsätze. Zeitgleich beginnt die Marketing-Propaganda des Unternehmens. Es werden ständig neue Meldungen über angebliche Fortschritte des Unternehmens veröffentlicht. Dazu kommen noch, die unseriösen Börsen-Briefe, die die Aktie, als Jahrhundert-Aktie zum sofortigen Kauf empfehlen und riesen Kursgewinne versprechen.

Durch die ganzen „positiven“ Fakten, Empfehlungen und Meldungen steigen viele Kleinanleger ein und der Kurs steigt tatsächlich explosionsartig. Daraufhin steigen noch mehr Anleger ein die jetzt nach den Kursanstieg merken, dass die Aktie tatsächlich steigt. Also geht es noch weiter steil nach oben mit der Aktie. Was keiner weiß ist das nachdem die Aktie ein paar Tage gewaltig gestiegen ist die Abzocker ihre gesamten Aktien verkaufen und riesen Gewinne einfahren. Nachdem das passiert ist stürzt der Kurs unerwartet ein, die Anleger merken langsam was für ein Betrug dahintersteckt und versuchen ihre Aktien schnell zu verkaufen. Allerdings ist es dann zu spät. Die Betrüger haben groß abkassiert und die Kleinanleger werden ihre Aktien nicht mehr los, da keiner bereit ist wertlose Aktien zu kaufen.

Eine spekulative Möglichkeit wie Kleinanleger dennoch mit Mantel-Aktien in kürzester Zeit viel Geld verdienen können gibt es aber. Und zwar wird direkt nachdem eine Mantelaktie stark gestiegen ist eingestiegen, man behält diese Aktie jetzt genau einen Tag und verkauft dann trotz potentieller Chancen auf noch mehr Kursgewinne. So ist es wahrscheinlich, dass man die Aktie noch rechtzeitig los wird und große Gewinne einfahren kann. Diese Gewinne können problemlos 50,60,70 oder noch mehr Prozent betragen. Allerdings ist diese Methode rein spekulativ und kann auch schief gehen.

Eine aktuelle Mantel-Aktie ist zum Beispiel die Swiss Hawk AG. Innerhalb von kürzester Zeit steigt der Kurs um rund 9.000 Prozent. Aber der Traum des vielen Geldes wird in den nächsten Tagen für alle Kleinanleger platzen. Es folgt der Totaleinsturz. Ein Zeichen bei Aktien aus der Schweiz, das jeden Anleger misstrauisch machen sollte ist, der Geschäftssitz in der Stadt Zug. Dort gibt es viele Postfächer und Briefkasten-Firmen. Viele der in letzter Zeit auffällig gewordenen Mantel-Aktien haben genau dort ihren Geschäftssitz. Was natürlich nicht grundsätzlich mit Betrug zutun haben muss, allerdings zur Aufmerksamkeit anregen sollte.

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Florian kommt aus Niedersachsen und beschäftigt sich seit rund 10 Jahren intensiv mit der Börse. In seiner Anfangszeit reizten ihn eher spekulative Wertpapiere, mit den Jahren wurde das Interesse an soliden Dividendentitel immer größer. Florian betreibt schon seit mehr als 10 Jahre erfolgreich unterschiedliche Finanz- und Wirtschaftsportale und interessiert sich für Immobilien als Geldanlage.

5 Kommentare

  1. hi, habe deine seite über spekunauten.de gefunden! interessanter artikel. leider ists bei swiss hawk ja schon gelaufen, da hätte man ja wirklich traumhafte gewinne realisieren können

  2. Ich finde den Artikel auch sehr interessant, muss ich sagen. Mal sehen ich hätte auch interesse mal zu versuchen durch solche Spekulationen Geld zu verdienen.

  3. Die Amitelo AG ist auch noch so sein Fall. Hätte ich das mal vor 2 Wochen gewusst…. ich wär heute Millionär 🙂

  4. Can Can Lingerie, Schweiz ist auch so ein Fall. Seit Juni von 70 Cent auf 0,015 Cent gefallen. Die Aktien wurde von der Firma Finetrading-Group, Zürich als
    der Geheimtipp per Telefon angepriesen.

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